
Eine Rituelle Kultur in Lebens-Wandel-Sterbezeiten
Das TagungsFestival gibt einen (auch rituellen) Rahmen, sich mit unserem Menschheitswissen zu Tod und Trauer zu befassen, einander und der Wahrheit des Todes zu begegnen, den Gefühlen und Fähigkeiten Raum zu geben, und miteinander Formen des lebendigen Umgangs weiter zu entwickeln. Dazu gehört auch besonders die Gestaltung von Ritualen, rituellen Abläufen und Handlungen. Von diesen wird die gesamte Tagung durchzogen und getragen sein.
Wir können Rituale neu und wieder finden und gestalten, die einen kollektiven und stabilen Rahmen geben und gleichzeitig genügend Raum für individuelle Beteiligung und Bedürfnisse lassen. So können wir auch angesichts unveränderbarer Veränderungen, angesichts des Todes, unsere Eigenmacht und Schöpfungskraft entwickeln und uns getröstet fühlen. Mit unserem TagungsFestival möchten wir Anregungen geben für eine zeitgemäße Ritualkultur zu den Lebensthemen „Trauer, Tod und Sterben“,
die die Kraft der Liebe beinhaltet und verströmt
die uns hält und trägt, so dass wir nicht nur allein aus eigener Kraft heraus Krisen durchleben müssen
die uns anschließt an Kräfte, die größer sind als wir einzelne Menschen und die in uns wirken Gemeinschaft, Gott, Natur, Schöpfung, das Leben… wie auch immer wir sie spüren und nennen mögen
die gemeinschaftliches Erleben und individuellen Ausdruck zu einem Ganzen verbindet
die eine lebendige Veränderung und Weiterentwicklung von sich selbst zulässt und fördert
die heilsam wirkt durch ihren Einklang mit natürlichen Prinzipien
Rituale können „die Tragik und die Schönheit des Lebens umfassen.“
(Autor uns unbekannt)
Mit ihnen feiern wir das Leben in all seinen Facetten, besonders auch in Zeiten des Übergangs und der existentiellen Veränderungen. Sie können unseren Schmerz um persönliche Erlebnisse ebenso aufnehmen wie unseren Schmerz um die Welt. Sie bieten uns Räume und Ausdrucksformen – für Dank und Klage, für unsere Bitten und Wünsche, für Abschiedsschritte, für Verbundensein und Neubeginn, für Weinen und Lachen. Sie stärken und verbinden uns mit unserer Seelentiefe und Lebenskraft.
Rituale wirken, wenn wir in unserem ganzen Wesen angesprochen sind und uns ausdrücken können: mit Singen und Musik, mit Sprache, mit Symbolen, (symbolischen) Gestaltungen und Handlungen usw. Wir sind durch Handeln beteiligt, statt nur zu konsumieren oder etwas über uns ergehen zu lassen.
„Der Mensch hat in sich Himmel und Erde“
Hildegard von Bingen
Im rituellen Geschehen verbinden sich Geist und Materie (von Mater = Mutter). Es wird ein energetisches Feld, eine Atmosphäre erzeugt und gehalten, in der sich Heilsamkeit entfalten kann. Heil-werden heißt: alles darf sein, bekommt seinen Platz, bewegt sich, wird ganz.
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