Was wir Veranstalterinnen uns gewünscht haben, ist bei allen drei "Leben-Sterben-Feiern" über die Maßen eingetroffen: in einer exemplarischen "Gemeinschaft auf Zeit" eine lebendige und heilsam wirkende Übergangs- und Trauerkultur miteinander zu erleben und zu gestalten. Im Laufe der drei Festivals haben sich Ablauf und Angebote verfeinert und weiterentwickelt, auch durch die Erfahrungen und Gestaltungsbeiträge der teilnehmenden Menschen. Eine Kultur, wie wir sie meinen, lebt von unserer Eigenmächtigkeit und Kreativität. Sie verbindet uns lebende Menschen miteinander und mit unseren verstorbenen Menschen und unseren AhnInnen. Sie kann Freude und Schönheit bringen, auch im Schmerz...
So haben wir das Leben in all seinen Facetten gefeiert!
Es haben ca.125 Menschen teilgenommen und mitgewirkt, in 2011 und 2013 jeweils ca. einhundert Menschen - die jüngsten waren 1 Jahr alt, die älteste Teilnehmerin 91 Jahre.
Alle drei Jahre: drei Veranstalterinnen und zwischen acht bzw. zwölf weitere ReferentInnen sowie ca. zwanzig Menschen aus dem ZEGG haben mitgeholfen und/oder teilgenommen. Die Teilnehmer*innen kamen aus persönlichen Gründen, Betroffenheit und Interesse oder / und beruflichem Interesse; aus Arbeitsbereichen, die mit Sterben, Tod, Bestattung und Trauer (-Begleitung) verbunden sind, aus der Leitung von Singkreisen und Ritualgestaltung usw...
Einige haben gemeinsam mit ihren kleinen Kindern oder mit ihren jungen erwachsenen Töchtern teilgenommen, andere mit ihren alten Müttern.
Die Kinder waren sehr präsent, am rituellen Geschehen beteiligt, und haben begeistert an den besonderen Angeboten für sie und auch an Workshops teilgenommen. Auch Jugendliche / junge Erwachsene waren jeweils ein paar dabei.
Leben-Sterben-Feiern war Tagung und Festival zugleich - die ganze Veranstaltung und jeder Tag war von einem rituellen Fluss getragen, der aus vielfältigen rituellen Elementen bestand.
Alles bekam Platz und konnte ineinander verwoben erlebt werden:
Fachwissen
Singen
Persönliche Erfahrungen und eigene Trauer
Raum für Trauern und Gehalten-werden
Erleben von rituellen Handlungen und Feiern von Ritualen
Kreatives Gestalten
Begegnungen mit sich selbst
miteinander und mit den verstorbenen Menschen sein und feiern
Tanzen
sich mit der eigenen Sterblichkeit und Bestattung befassen
Theater und Filme
vielerlei Themen und Beiträge aus dem TeilnehmerInnen-Kreis, Info- und Büchertische...
Es entstand ein Raum, in dem vieles gleichzeitig möglich war - Fachliches und Persönliches - in die eigene Trauer eintauchen und den verstorbenen Menschen begegnen - ein gemeinsamer Raum der lebenden und verstorbenen Menschen.
Das zeigte sich auch besonders beim "Mexikanischen Totenfest", das alle drei Jahre von Mitgliedern des Calaca e.V. aus Berlin geleitet wurde, wofür wir von Herzen dankbar sind!